Diese Schicht modelliert das Gesamtsystem
(bestehend aus dem zu realisierenden System und der steuernden Umgebung),
u. a. mittels hybrider Automaten. Typischerweise wird dabei das zu
modellierende kontinuierliche Verhalten unter anderem über
Differentialgleichungen definiert werden. Dabei sollen existierende
Spezifikationsmethodiken (z.B. Beschreibung der Umgebung und der
Regelalgorithmen nach in der Regelungstechnik üblichen Verfahren)
leicht angebunden werden können.
Im Falle einfacher Differentialgleichungen bieten
sich Werkzeuge wie HyTech, Uppaal und Kronos an, sowie ein gegenwärtig
am DFKI entwickelter und implementierter
Prüfer symbolischer Modelle, der im Rahmen des Arbeitspakets 3
weiterentwickelt und auf die Bedürfnisse des Projekts zugeschnitten wird.
Für komplexere Differentialgleichungen hingegen muß auf interaktive
Systeme zurückgegriffen werden, in denen komplexere
Computer-Algebra-Methoden implementiert sind.
Die grundsätzliche Idee hinter dieser abstrakten
Sicht liegt dabei darin, schon in frühen Phasen des
Entwicklungsprozesses Fehler zu finden und auszumerzen.
Zusätzlich zu den oben genannten Spezifikationsmethoden
bieten sich Realtime-Designmodelle wie Zustands- und Verlaufsdiagramme
zur Spezifikation derartiger ressourcenbehafteter Modelle an. Anforderungen,
wie z.B. die Einhaltung von Fristen, lassen sich dann über eine Übersetzung
in zeitabhängige Automaten und anschließende Verifikation mittels Werkzeuge
wie HyTech, Uppaal und Kronos nachweisen. Zu diesem Zweck wird gegenwärtig
an der TU Dresden an einem automatischen Übersetzer
gearbeitet, der in SuReal im Rahmen des Arbeitspakets 3
angepaßt und erweitert werden soll.
Als Beispielanwendung stelle man sich eine in einem
Fahrzeug installierte radargestützte Abstandserfassung vor, mit deren
Hilfe die relative Geschwindigkeit zum vorausfahrenden Fahrzeug ermittelt
werden kann. Zu automatisieren ist das situationsabhängige automatische
Bremsen oder Beschleunigen des Fahrzeugs. Eine mögliche zu verifizierende
Anfrage an das Modell wäre beispielsweise die maximal zulässige Antwortzeit
der beteiligten Systeme, bei der ein Auffahren verhindert wird. In
Arbeitspaket 4 sollen in diesem Zusammenhang
die zur Anwendung kommenden Beschreibungstechniken analysiert und
miteinander verknüpft werden.
Allgemein sollten Grenzen der Lösungsräume ermittelt
werden, die Aussagen über die sichere Einhaltung bzw. Verletzung der
Realzeitanforderungen erlauben. Die Grenzen sollen dabei nicht nur
als Beispielszenarien innerhalb des Lösungsraums dienen, sondern auch
als eine Menge von Einschränkungen vorliegen, die wechselseitige
Abhängigkeiten und engere Grenzen aufgrund von Wiederverwendung
berücksichtigen.
Zusätzlich sollen im Falle von Beispielszenarien
außerhalb des Lösungsraums die kritischen Pfade identifiziert werden
können, d.h. die Stellen, an denen durch Optimierung einzelner oder
mehrerer lokaler Gegebenheiten unmittelbar eine globale Verbesserung
erreicht wird.
Eine Möglichkeit ist auch, für bestimmte Komponenten
Obergrenzen des Ressourcenverbrauchs (Laufzeit) festzulegen und an die
unteren Schichten als Beweisverpflichtung weiterzuleiten. Auch in
diesem Fall kommen die Ergebnisse des Arbeitspakets 4
zusammen mit den Verfeinerungsbeweisen aus Teilen des
Arbeitspakets 5 ins Spiel.
· Zwischenschichten
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